Karate lässt sich an die eigenen körperlichen Bedürfnisse bis ins hohe Alter anpassen
Karate ist gut für Körper und Seele
Auch im hohen Alter noch geistig und körperlich fit sein – das wünscht sich jeder. Karate kann dabei helfen, denn der Kampfsport trainiert den Körper und ist gut für die Seele. Der Kampf steht beim Senioren-Karate nicht im Vordergrund – Vorrang hat die Gesundheit. Ziele sind das Erhalten der Beweglichkeit und der Koordination, Sturzprophylaxe und Steigerung des Selbstwertgefühls. Karate regt die grauen Zellen an. Und: Wer in geselliger Runde Sport treibt, so die Experten, schützt sich nicht nur vor Depressionen, sondern auch vor Demenz.
Karate ist anerkannte Gesundheitssportart
Karate ist seit jeher aufgrund der östlichen Herkunft auch traditionell mit dem Thema »Gesundheit« eng verwoben. Es wird schon lange von vielen Krankenkassen als gesund erhaltende und gesundheitsfördernde Sportart anerkannt. So verwundert es nicht, dass Karate tatsächlich zu den Sportarten mit den wenigsten Sportunfällen zählt: Nur 0,3 % aller Sportunfälle finden in der Sportart Karate statt*.
* Quelle: Sportunfalldatenbank der Ruhr-Universität Bochum und der ARAG Sportversicherung, 170.000 Sportunfälle, Stand August 2009
Karate (空手, „leere Hand“) ist eine Kampfkunst, deren Geschichte sich sicher bis ins Okinawa des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt, wo einheimische okinawanische Traditionen (Tōde) mit chinesischen (Shaolin Quanfa) und japanischen Einflüssen (Yawara, Koryu Ju Jutsu, Bujutsu) verschmolzen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand sie ihren Weg nach Japan und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dort über die ganze Welt verbreitet.
Shōtōkan (Stilrichtung) (jap. 松濤館 „Haus des Pinienrauschens“) ist eine Stilrichtung in der japanischen Kampfkunst Karate-dō. Der Shōtōkan-Stil ist die am weitesten verbreitete Stilrichtung im Karate-dō. Man unterscheidet hierbei zwischen dem sportlichen Zweig und der Kampfkunst. Charakteristisch für diese Stilrichtung ist ein tiefer Stand, der dynamische und kraftvolle Bewegungen ermöglicht. Der tiefe Stand wird in erster Linie im Training der Grundschule Kihon und der Kata sowie in den Basisformen des Kumite (Kihon-Kumite) praktiziert.
I. Pünktliches Erscheinen zum Training, im sauberen und ordnungsgemäßen Karate-Gi, ist für uns alle selbstverständlich. Fuß- und Fingernägel halten wir kurz und sauber.
II. Ein Karateka, der zu spät kommt, setzt sich am Eingang ab und wartet auf den Gruß des Trainers (Sempai/Sensei). Danach macht er selbständig Aufwärmgymnastik, bis er sich der Gruppe anschließen kann.
III. Während des Trainings sprechen wir nicht untereinander, kauen keinen Kaugummi, tragen keine Uhren und keinen Schmuck; Zuschauer im Dojo verhalten sich ruhig und stören den Trainingsablauf nicht.
IV. Die Karatekas, die das Dojo während des Trainings verlassen müssen, signalisieren dies dem Trainer durch den ordnungsgemäßen Gruß. Körperliches Unwohlsein melden wir sofort und setzen oder legen uns zur Erholung ab.
V. Ein Karateka soll zu hartem körperlichen Training in der Lage sein. Im Zweifelsfall befragen wir zuvor unseren Arzt.
VI. Ranghöhere Schüler (Sempai) tun alles, um unseren rangniedrigeren Schülern (Kokai) bei ihrer Ausbildung behilflich zu sein. Vor allem zeigen sie durch vorbildlichen Einsatz und ihre ernsthafte Haltung, dass sie ihren höheren Grad zu Recht tragen.
VII. Alle Karateka verhalten sich in der Öffentlichkeit so, dass das Ansehen des KARATE keinen Schaden erleidet.
I. Sei dir immer deines Standes bewusst und zeige Verantwortung und Würde. Habe Geduld mit deinen Schülern, nötige sie zu nichts, sondern lehre sie durch dein Beispiel. Denke immer daran, dass du der Maßstab bist, an dem sie sich orientieren.
II. Achte auf eine Atmosphäre von Disziplin, Respekt und Vertrauen, doch erzwinge sie nicht mit autoritären Regeln. Vergiss nie, dass du das Vertrauen deiner Schüler verlierst, wenn du Regeln ohne menschliche Zuwendung und ehrliches Wohlwollen anwendest. Ohne persönliche Bindungen kannst du nicht unterrichten und Karate wird zu einem autoritären Regelsystem mit falschen Inhalten.
III. Beurteile deine Schüler nicht nach ihrem körperlichen Talent, sondern nach ihrem Charakter, ihrer Selbstdisziplin und ihrer Hilfsbereitschaft.
IV. Versuche jeden Schüler individuell zu unterrichten und setze ihm seine Ziele entsprechend seinen persönlichen Fähigkeiten und Anlagen. Vermeide grundsätzlich kollektive Ziele anzusteuern und ermögliche dem einzelnen eine Entwicklung innerhalb seiner Möglichkeiten.
V. Lehre nichts, was du nicht verstanden hast, sprich nicht über Dinge, die du noch nicht erfahren hast und vermittle nicht den Eindruck, dass du bereits am Ziel seist. Verbirg deine Fehler nicht und sei deinen Schülern vor allem ein ehrlicher Freund. Denke nicht, dass deine Autorität ihnen gegenüber auf deiner Position oder Graduierung beruht, sondern lehre mit deiner wahren Persönlichkeit. Es ist nicht nötig, dass du das Beste bietest, sondern biete das dir Mögliche, doch biete es ganz.
VI. Erwarte von deinen Schülern nicht, dass sie mehr geben, als ihrem Fortschritt entspricht. Gib ihnen die Zeit, die auch du brauchtest, um zu wachsen. Erinnere dich daran, dass auch dein Fortschritt der jahrelangen Pflege deiner Lehrer bedurfte und ebenso viel Geduld erforderte, wie du nun aufbringen musst, um sie zu lehren.
VII. Konzentriere deine persönlichen Anstrengungen nicht nur auf die körperliche Übung, sondern auf die Disziplin und das Studium des Karate als Kunst. Entwickle beständig deine Fähigkeit zum Ideal und suche deine Herausforderungen in erster Linie in der Perfektion deines Selbst.
VIII. Vergiss nie, dass du selbst noch Schüler bist. Versäume es nicht, dich beständig weiterzuentwickeln und Karate mit konstruktivem Geist zu erforschen. Achte dabei vor allem auf deine beispielgebende Haltung gegenüber deinen Schülern und gleichzeitig auf das rechte Verhältnis zu deinem Lehrer. Nur auf diese Weise kannst du wachsen.